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Vielleicht habt Ihr sie schon mal gesehen. Eine kleine Gruppe Menschen in einheitlichen Jacken oder T-Shirts stehen in der Fußgängerzone und sprechen Passant:innen an. Sie werben um Spenden für eine wohltätige Organisation. Besonders in der Vorweihnachtszeit stehen sie in den Innenstädten, in Einkaufszentren oder gehen von Haus zu Haus. Das was für manche vielleicht etwas anrüchig scheint ist inzwischen zu einem etablierten Zweig modernen Fundraisings geworden. Viele Organisationen betreiben das sogenannte Face-to-Face (F2F) Fundraising. Der Vorteil liegt auf der Hand: Nur im direkten Gespräch lassen sich komplexe Themen erklären und eine direkte Beziehung herstellen. Das erhöht die Motivation regelmäßig zu spenden. Zudem fühlen sich die Spender:innen eher mit einer Organisation verbunden und springen nicht gleich wieder ab.
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Der Job als F2F Fundraiser:in ist etwas Besonderes. Es handelt sich um Nebenjobs die von meist Student:innen oder von Menschen im Ruhestand ausgeübt werden, weswegen immer wieder neue Fundraiser:innen oder „Direct Dialoger“, wie sie auch genannt werden, gesucht werden. Es gibt aber auch Fundraiser:innen für die dies die Haupttätigkeit ist. Sei es nur für einige Zeit oder als Sprungbrett in die NGO-Welt.
Der Job hat einiges zu bieten
Es kommt darauf an ob man für eine Agentur arbeitet oder bei einer Organisation direkt angestellt ist. Im ersten Fall kann es sein, dass man für als Agenturmitarbeiter:in mal für die eine und für die andere Organisation Spender:innen wirbt. Das gibt einen Einblick in ein größeres Spektrum. Allerdings ist die Bindung und das Zugehörigkeitsgefühl geringer. Ihr solltet euch unbedingt über die Agentur vorher informieren und prüfen ob es sich um eine seriöse Agentur handelt.
Anders ist es, wenn es sich um sogenannte „Inhouse-Teams“ handelt, also um F2F-Teams die aus Angestellten bestehen. Hier spielt die Qualität der Ansprache meist eine größere Rolle. Dementsprechend gibt es regelmäßige Schulungen und Events bei denen auch die Möglichkeit besteht andere Kolleg:innen der NGO zu treffen. Als F2F Fundraiser für Ärzte ohne Grenzen sind mir immer wieder Menschen begegnet, die selber für Ärzte ohne Grenzen im Nothilfeeinsatz waren und mir davon berichtet haben. Das gibt einem die Chance so etwas authentisch weiter zu geben.
Nicht zu unterschätzen sind die Türen, die sich für eine weitere Karriere öffnen können. Manch eine oder einer hat sein Herz für Fundraising entdeckt, sich weiter gebildet und eine Lebensaufgabe gefunden. Aber auch als Nebenjob kann die Arbeit bereichernd sein. Da sind meist sehr nette Kolleg:innen im Team. Ihr lernt viele tolle Menschen kennen und führt interessante Gespräche. Es gibt aber leider auch Mitmenschen denen die Arbeit der Organisation, die ihr vertritt, nicht passt und dies auch ungefragt kundtun. Damit kommen wir zu der Frage:
Was musst Du mitbringen?
- Du darfst kein Scheu haben fremde Menschen anzusprechen. Das kannst du lernen, aber du musst dazu bereit sein. Natürliche Freundlichkeit und ein positives Menschenbild helfen dir dabei. Du solltest konzentriert sein und deine Gespräche zielstrebig führen. Du sollst ja deine Gesprächspartner:innen überzeugen Spender:innen zu werden.
- Die meiste Zeit steht man im Freien. Es ist also gut wenn Du gerne Draußen bist, Regen oder Schnee oder Hitze sollten dir nichts ausmachen – kurzum: Du solltest wetterfest sein.
- Du bist den ganzen Tag auf den Beinen und konzentrierst dich auf deine Gespräche. Es ist nicht zu unterschätzen wie anstrengend das sein kann. Irgendwann lässt die Kraft und die Konzentration nach. Meist hast du ein gutes Team um dich herum und ihr motiviert euch gegenseitig.
- Vielleicht hat man mal ein ungünstigen Standplatz oder du bist mit dem falschen Fuß aufgestanden oder du hattest gerade mal ein unerfreuliches Gespräch. Jedenfalls will es mal nicht so richtig laufen. Dann ist deine Frustrationstoleranz gefragt. Auch hier steht dir dein Team zur Seite.
Leben kann man von so einem Job alleine kaum. Die Bezahlung liegt zwar meist über dem Mindestlohn und es gibt Zulagen und erfolgsabhängige Boni, doch die Arbeit ist zu anstrengend als dass man sie fünf Tage die Woche durchhält. Dennoch gibt es viele Lebenssituation in denen der Job eine willkommene Bereicherung ist und ein Zusatzeinkommen bringt.
Am Besten besucht Ihr unsere aktuellen Jobangebote auf Kampajobs oder Ihr schaut Euch mal auf den Homepages der größeren NGOs wie Greenpeace, Ärzte ohne Grenzen, Save the Children, Amnesty und vielen mehr um. Sie alle suchen immer wieder F2F-Fundraiser:innen.